Zum Jahresabschluss trafen sich die Mitglieder der Wacholderwacht Osteifel mit kommunalen Vertretern und Unterstützern in Langscheid, um gemeinsam auf das Jahr 2024 zurückzublicken. Zu den Gästen zählten Alfred Schomisch, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vordereifel, Thomas Weber, Ortsbürgermeister von Schalkenbach, sowie Tanja Stromberg, Jörg Hilgers und Maximilian Preuss von der Stiftung für Natur und Umwelt im Landkreis Mayen-Koblenz.
Die langfristige und nachhaltige Pflege der Heideflächen ist eine zentrale Aufgabe der Stiftung für Natur und Umwelt, weshalb Jörg Hilgers bei seiner Führung über den Wabelsberg unter anderem auch auf die drängende Problematik der invasiven Lupine und die Auswirkungen des Klimawandels, der auch die Wacholderheiden nicht verschont, einging. Die Trockenperioden in den Jahren 2018 und 2020 haben den Heidepflanzen sichtlich zugesetzt. Dennoch konnten durch kontinuierliche Pflege und Monitoring auch positive Entwicklungen festgestellt werden: Seltene Tierarten wie der Warzenbeißer und die Gottesanbeterin haben sich im Gebiet etabliert und Vogelarten wie der Wendehals profitieren von den offenen Heideflächen. Regelmäßige Einsätze der Pflegetrupps der KommAktiv sorgen seit vielen Jahren dafür, dass die Flächen dauerhaft offengehalten werden. Darüber hinaus sollen im kommenden Jahr insbesondere im Bereich des Dr.-Heinrich-Menke-Parks Flächen durch die Stiftung von Ginster befreit werden. Die Wacholderheide auf dem Wabelsberg ist für Jörg Hilgers nach wie vor ein Musterbeispiel für eine gut erhaltene Heidelandschaft mit einer beeindruckenden Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Durch die teilweise Überalterung der Heideflächen, seit dem Beginn des LIFE-Projektes im Jahr 2005, müsse jedoch langfristig über punktuelle Verjüngungsmaßnahmen nachgedacht werden, um die Heideentwicklung voranzutreiben.
Anschließend fasste Marcus Hüsgen als Sprecher der Wacholderwacht Osteifel bei einem gemütlichen Beisammensein in der Wacholderhütte die diesjährigen Aktivitäten zusammen. Insgesamt wurden circa 14.000 Quadratmeter Heidefläche in über 80 Arbeitsstunden gepflegt. Dabei entkusselten die Ehrenamtlichen in Rekordzeit rund 100 Birken und Kiefern je Arbeitsstunde. Mit Workshops für Schulklassen, Naturprojekten für Kindergärten und öffentlichen Wanderungen wurde zudem die Bedeutung der Wacholderheiden einer breiten Öffentlichkeit nähergebracht. Besonders beeindruckend war eine Aktion mit den KITA-Sozialarbeiterinnen der Verbandsgemeinde Vordereifel, die im nächsten Jahr wiederholt werden soll.
Weitere Bildungsprojekte mit Schulklassen und Kindergärten sowie die Betreuung von Wendehals-Nistkästen oder auch die Idee, Küchenschellen von Kindern heranziehen und auspflanzen zu lassen, sollen nicht nur das Bewusstsein für den Naturschutz fördern, sondern auch die Jüngsten aktiv einbeziehen.
„Kinder sind unsere Zukunft, und ihre Einbindung in die Naturschutzarbeit ist unverzichtbar,“ unterstrich Bürgermeister Alfred Schomisch in seinen Dankesworten. Er lobte die enge Zusammenarbeit zwischen der Wacholderwacht, den Gemeinden und der Stiftung für Natur und Umwelt und betonte die Bedeutung der Wacholderheiden für die gesamte Region – weit über deren Grenzen hinaus.
Mit regelmäßigen Arbeitstreffen, intensiver Öffentlichkeitsarbeit und einem klaren Fokus auf Bildung und Akzeptanz bleibt die Wacholderwacht Osteifel ein Leuchtturmprojekt für nachhaltigen Naturschutz. Das nächste Treffen der Ehrenamtlichen ist für März 2025 geplant – eine klare Botschaft: Der Einsatz für die Wacholderheiden geht unermüdlich weiter.
19. Dezember 2024